
Die gemeinnützige "Rudolf- und Henriette-Schmidt-Burkhardt Stiftung" - kurz: Schmidt-Stiftung - ist seit dem Jahr 2014 Hauptgesellschafterin des Unternehmens Lebkuchen-Schmidt mit seinen berühmten Marken. Unter der Leitung von Bayerns ehemaligem Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein als Stiftungsvorstand, Gerd Schmelzer als Stiftungsratsvorsitzendem sowie weiteren kompetenten Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region im Stiftungsrat, bewahrt sie Haltung, Ideale und Werte des Firmengründers Emil Otto Schmidt und seiner Nachkommen.
Leidenschaft für unsere Erzeugnisse, Verlässlichkeit im geschäftlichen Handeln sowie ein respektvoller Umgang mit Mensch und Natur sind die obersten Prinzipien unseres Handelns. So können die Tradition und der Geist dieses einzigartigen Familienunternehmens erhalten werden. Wo anonyme Großkonzerne bedingungslos auf die Steigerung ihrer Renditen achten, bewältigen wir Herausforderungen gemeinsam, fördern soziale oder gesellschaftliche Projekte und bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein überaus attraktives und vielseitiges berufliches Umfeld.
Am Anfang war eine geniale Idee
Ein Eisenbahnwaggon voller Lebkuchen bildete 1926 die Grundlage für eine grandiose Idee unseres Gründers Emil Otto Schmidt. Dessen Bruder, ein Kaufmann, erhielt die hochwertige Ware unvermittelt von einem säumigen Schuldner. Doch anstatt die feinen Gebäcke in einem Laden zu verkaufen, verpackte E. Otto Schmidt diese zu Sortimentspaketen, die er in Zeitungen inserierte und auf Bestellung den Kunden direkt nach Hause schickte. Das funktionierte so gut, dass er sich schnell auf dieses Geschäft konzentrierte: 1927 war die Geburtsstunde unseres Unternehmens, das somit auch eines der ersten Versandhäuser Europas war.
Schneller Erfolg und jähes Ende
Schon kurz nach der Gründung erwarb Emil Otto Schmidt eine eigene Backstube und beschäftigte zehn Mitarbeiter. Rund 150 Pakete täglich verließen den Standort in der Nürnberger Südtstadt, der bald zu klein wurde. Schmidt erwarb ein weiteres Gelände wenige hundert Meter entfernt. Anfang der 1930er-Jahre hatte der vergrößerte Betrieb bereits mehr als150 Beschäftigte und verschickte jährlich 35.000 Pakete in das gesamte Land. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs jedoch bedeutete eine jähe Zäsur für die bis dahin steile Erfolgsgeschichte.
Enteignung, Zerstörung, Wiederaufbau
Weil er sich weigerte, die Produktion auf Kriegswirtschaft umzustellen, wurde Emil Otto Schmidt 1938 von der NSDAP aus der Firma gedrängt und enteignet. 1943 zerstörten alliierte Bomben das Werk. Erst 1948 konnte Schmidt die Geschäfte wieder aufnehmen und den Wiederaufbau starten. In den '50er-Jahren traten die Stiefsöhne Martin und Rudolf Burkhardt in den Betrieb ein und wurden später von Emil Otto adoptiert. 1959 arbeiteten bereits 600 Menschen für Schmidt. Parallel dazu entstanden überall in Deutschland im Winter in italienischen Eisdielen kleine Weihnachtswelten - unsere berühmten "Saisonfilialen".
Schicksalsschläge und eine starke Frau
Emil Otto Schmidt starb 1961 mit 69 Jahren und erlebte die Eröffnung des neuen Betriebes in Langwasser zwei Jahre später nicht mehr. Auch seine beiden Adoptivsöhne mussten zu früh von uns gehen. Der Tod erst von Rudolf 1980 und dann seines Bruders Martin 1983 brachte eine starke Frau auf den Plan: Rudolfs Witwe Henriette Schmidt-Burkhardt übernahm quasi über Nacht die alleinige Geschäftsführung. Anfangs belächelt, brachte die Lehrerin schnell alle Skeptiker zum Schweigen und formte mit liebevoller Entschlossenheit ein Unternehmen, das bald als Genuss-Botschafter Nürnbergs in aller Welt betrachtet wurde und wird.
Die Schmidt-Stiftung als Vermächtnis
Henriette Schmidt-Burkhardt bewies viel geschäftliches Geschick - und betrachtete ihre Angestellten stets als ihre Familie. Selbst blieb sie kinderlos und arbeitete bis ins hohe Alter täglich im Unternehmen. Kurz vor ihrem Tod bewies sie einmal mehr große Weitsicht, indem sie ihre Firma in eine gemeinnützige Stiftung überführte. Dabei hinterließ sie das Vermächtnis, neben der Sicherung von Betrieb und Arbeitsplätzen auch Gutes zu tun. Heute investiert die Schmidt-Stiftung kontinuierlich in den Standort und ist daneben in vielen gesellschaftlichen Bereichen aktiv.